Wolfgang

Wolfgang Ihle. Ein Leben für die Kunst.

Ein Leben, das der Kunst gewidmet ist. Auf einem Weg, der nicht in der Normalität zum Ziel führen konnte. Mit einem Denken und Handeln parallel zur gegebenen Wirklichkeit. Ihn gehen zu können erfordert die Kraft einer inneren Lenkung, die neben der beruflichen Arbeit immer gegeben sein muss

Es war die Malerei, die mich immer mehr interessierte, die mir aber auch gleichzeitig bewusst machte, dass Grenzen sich auftaten, die überschritten werden mussten, wenn man in diesem Bereich wirklich etwas erreichen will. Der autodidaktische Weiterbildungsversuch hatte 1976 sein Ende gefunden. Erkannte Grenzen wollten überwunden werden. Aufgeben oder weiter machen. Das war die Frage.

Die Salzburger Kunst-Sommerakademie war die Möglichkeit für mich, einen ersten Versuch anzugehen. Wie die Arbeitsatmosphäre in den Arbeitsräumen der Akademie abliefen, jeweils und in jedem Jahr geleitet von international bekannten Künstlern, beschreibt die Fotografin Katharina Sieverding so: „Die Stimmung ist hoch motiviert, sehr diszipliniert. Um 8 Uhr morgens kann man hier anfangen, bis abends 20 Uhr. Die ist eigentlich durchgängig so geblieben. Das ist vergleichbar mit einem universitären Betrieb. Es ist unglaublich produktiv in diesen drei Wochen.“ (dieses Zitat aus einem Text von Annette Schneider, 2014, des Deutschlandfunks Kultur).

Ich kann das nur bestätigen. Und trotzdem war alles nur ein Anfang, ohne Garantie zum Erfolg. Aber mit dem Glück, dass der Akademie-Assistent und Maler Hans Piccottini mich nach Millstatt in sein Kärntner Sommeratelier eingeladen hatte. Das war 1977 bis 1979. Aus meinem Notizheft von 1978 u.a. einige Piccottiniaussagen zu meinen Malversuchen: „Wenn ein Farbfleck gesetzt ist, dann muss diese Farbe eine andere herausfordern“. Oder: „Man beschäftigt sich mit Raumqualität, nicht mit Abbildnerei“, oder: „Farben sind Tonwerte im Raum, entmaterialisiert“.

1984 war meine Sommerakademiezeit zu Ende. Es war der Beginn meiner Malerei, eine Ära eines permanenten Dialogs mit der Aussagekraft der Farbe. Ein Arbeitsweg von einer assoziativen Figuration über weitere Abstraktion bis zur monochromen Malerei.

  • 1941 in Baden-Baden geboren
  • 1962 - 1964 Studium an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
  • 1964 - 1997 Lehrer an der Grund- und Hauptschule Oberharmersbach & Ortenberg/Baden
  • 1972 - 1994 Fachberater für Bildende Kunst beim Schulamt Offenburg
  • 1976 - 1984 Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg,
    Studienaufenthalte in Millstätt/Kärnten
  • 1985 Förderpreis der Sparkasse Karlsruhe
  • 1990 Progetto Civitella d'Agliano
  • 1999 Kunstpreis St.Andreasberg/Harz
  • 2016 Kirche. Ort künstlerischer Aussage. St. Bartholomäus-Kirche in Ortenberg
  • 2022 Münsterforum Freiburg, Farben des Lebens/Monochromie.